Leserbrief aus Schweinfurt

Jochen D. aus Schweinfurt/Bad Kissingen schrieb:

1985 führte mich (einen Kleinwagenversessenen und Rollerfahrer) die Mutter einer Schulfreundin in den Keller ihres Hauses und von dort nach draußen unter ein circa 1,80mtr hohes Holzdach, welches mit der einen Seite am Haus befestigt war und auf der anderen Seite auf irgendetwas abgestützt wurde. Nachdem wir einige Planen hochgehoben hatten, sah ich auf was sich das Dach abstützte. Es war „natogrün“, hatte kleine Räder und ich verliebt mich sogleich in dieses grüne Etwas.
Bereits eine Woche später stützen wir das Holzdach mit einigen Holzbalken ab und schoben den Floh ans Tageslicht, einen Abhang nach oben und auf einen LKW mit Hebebühne.
In den folgenden 6 Monaten bauten wir den Motor aus und liesen ihn überholen, bauten Türen, Heckklappe und Fenster aus und ab, Lichter und Lampen aus. Erneuerten Züge und Hosen. Wir liesen Scheiben nachschneiden. Und dann kam die Karosserie dran. Was die damals an Farbe aufgetragen haben, konnten wir gar nicht abschleifen. Und so entschieden wir nach mehreren Tagen und Nächten Schleifarbeit eine gute Grundierung aufzutragen und danach die Lackierung . Das Ergebnis war nicht das was wir uns erwartet hatten, aber wir mussten fertig werden. Und so sieht das Ergebnis auch heute noch aus.
Dafür bekamen wir ein bisschen finanzielle Unterstützung, weil der Floh die Attraktion eines Firmenjubiläums wurde. In den nächsten 3 Jahren zog der Floh in mehrere Garagen und Lagerhallen um bevor er endgültig auf 4 Europaletten gestellt und in ein11 Meter hohes Regal gestellt wurde.
Beinahe 20 Jahre später berührten seine Räder erstmals wieder den Boden. (05.03.2008). Und bereits 3 Tage später drehten sie schon wieder die ersten Runden durchs Dorf. Was in so einem guten ILO 2Takter so alles drin´ steckt. Ein bisschen Öl, ein paar Hübe ohne Zündung, 5 Liter gutes 1:25 und schon lief er wieder. Was für ein Sound!!!  Mal sehen, wie die Geschichte weitergeht…. Jetzt werde ich erst einmal für eine richtige Restauration meines Flohs sorgen.
Als kleine Annektode soll noch erwähnt sein, dass ich in den Jahren 1996 und 1997 in Fulda mt dem  „Elektro Schmitt“ zusammen arbeitete, dessen Gründer einer der Fulamobil-Bauer in Deutschland war.
Viele Grüße
Jochen